Die Anfänge der Chinchilla-Zucht

Den begehrten Pelzmantel aus Chinchilla-Fell konnten sich schon im 18. und 19. Jhdt. nur wenige Reiche leisten. Dennoch führte die intensive Bejagung zur Ausrottung der Chinchillas in den meisten ihrer ursprünglichen Ansiedlungsgebiete. Das besonders schöne und daher begehrte Königschinchilla wurde erst etwa 1920 ausgerottet.

Nicht alleine daher unternahm man rund um das 19. Jhdt. die ersten Versuche, Chinchillas im Käfig zu züchten. Da aber noch zu wenig über ihre Lebens- und v.a. Ernährungsweise bekannt war, zunächst ohne großen Erfolg. Züchtungsversuche gelangen erst im 20. Jhdt. Der wackere Mr. Chapman, ein Bergbauingenieur aus Kalifornien, durfte 1923 elf Tiere aus Chile exportieren und begründete mit sieben davon die erste erfolgreiche Farmzucht in den USA. Sie erlitt in den folgenden 30 Jahren viele Rückschläge. In Deutschland begann man erst nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Chinchillazucht. Nichts desto trotz kommt rund ein Drittel des Weltpelzaufkommens (rund 100Tsd) aus Deutschland!

Die Anfangsschwierigkeiten der Pelztierzucht begründeten sich darin, dass so gut wie nichts über die Lebensbedingungen oder Ernährungsgewohnheiten der Tiere bekannt war. Die Züchter-Pioniere ertüftelten also erst einmal die optimalen Fütterungs- und Haltungsbedingungen unter denen die - halbwild gehaltenen - Tiere gesund blieben und sich rasch vermehrten.

Für die Pelztierzüchter war nur das Fell wichtig, andere Eigenschaften der Tiere interessierten sie nicht. Bei den 1923 exportierten Tieren handelte es sich un drei Formen des Ch. lanigera: der La-Plata-, Costina- und wohl auch ein Exemplar des Raton-Typ. Alle drei besitzen unterschiedliche Fell- und Farbeigenschaften.

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