Wissenswertes über Wasserschweine
Der Riese unter den Nagern
Die Wasserschweine (WS), auch Capybaras oder Capivaras genannt, sind die gößten heute noch lebenden Nager und dabei reine Pflanzenfresser. Die Wasserschweine werden daher auch "Riesennager" genannt. Sie stellen heute die einzige Art dar, die die Familie der Hydrochaerida bzw. Gattung Hydrochaeris noch vertritt. Der wissenschaftliche Name ihrer Art lautet Hydrochaeris hydrochaeris.
Der "Herr des Grases"
Die WS ernähren sich neben Wasserpflanzen überwiegend von Gras. Ihr Name "Capybara" oder "Capivara" stammt aus der Sprache der Guaruai-Indianer und bedeutet "Herr des Grases". Ihre Ruheplätze liegen oft in der Nähe des Wassers. Hierher kommen sie abends zurück. Tagüber und teilweise auch nachts jedoch ziehen sie grasend über weite Strecken ihrer Weideflächen und können dabei mit ihren Vorderzähnen, den Nagezähnen, auch noch ganz kurze Gräser abweiden. Dies hat sie leider zu erklärten Feinden der Menschen gemacht, die in den WS ernsthafte Konkurrenten für ihr weidendes Vieh sehen - Wasserschweine werden daher nach wie vor stark bejagt. Teilweise sogar so stark, dass sie in einigen Gebieten bereits geschützt, in Venezuela sogar nachgezüchtet werden!
Das Wasser und das Schwein ...
Wasserschweine sind in Körperbau und Lebensweise gut an den zeitweisen Aufenthalt im Wasser angepasst. Mit ihrer stumpfen Schnauze können sie sich quasi durchs Wasser pflügen. Augen und Ohren liegen so hoch, dass die Tiere sie beim Schwimmen gut über der Wasseroberfläche halten können. Die kurzen Schwimmhäute zwischen den Zehen geben beim Schwimmen mehr Schub - sowohl über, als auch unter Wasser, denn bei Gefahr können WS auch minutenlang tauchen!
Ruheplatz einer Wasserschwein-Familie Doch auch dies schützt sie nicht vor allen Gefahren - im Gegenteil! Die Kolonialisierung und Missionierung Südamerikas und damit die Einführung der Fastenzeit durch die christlichen Missionare brachte neue Gefahren für die WS!
Ihr häufiger Aufenthalt im Wasser hat sie als Fastenspeise beliebt gemacht: sie wurden kurzerhand zu den Fischen gezählt und durften dadurch wieder bedenkenlos auch zur Fastenzeit verzehrt werden (denn Fleisch essen ist da ja verboten).
"Wasser-Pflug"

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